REHA-lität

HildesReise in ein besseres Leben <3

  • Zwischen Rausschmissen, Höhenangst, Zusammenbrüchen, Lösungen und einem Einzelzimmer

    Eine Woche voller Höhen und Tiefen. 
Manches davon freiwillig, manches… eher nicht.

    🚪 Rausschmisse & Hausregeln

    Es mussten einige tatsächlich gehen:
    einen Rückfall – hier im Haus, aggressives Verhalten oder körperlicher Kontakt — der hier laut Hausordnung absolut verboten ist.

    Die Stimmung war entsprechend geladen.
    Unsicher. Unruhig.
    Aber auch ein Reality-Check, wie schnell man hier rausfliegen kann, wenn man Grenzen nicht einhält.

    🧗‍♀️ Höhenangst, Flummi-Modus & kleine Siege

    Ich war klettern.
    Und das an einem Tag 2 ohne Bedarfsmedikation — und ich?
    Ein Flummi auf Monster-Energy.
    Super hektisch.

    Und dann:
    Ich sollte als Erste die Kletterwand hoch, zur Demonstration der Sicherung.

    Drei Runden geklettert.

    ➡️ Zwei Mal über die Hälfte
➡️ Ein Mal komplett bis ganz oben

    Ich. Bin. STOLZ.

    Heute geht’s wieder in die Halle und ich freue mich wirklich darauf.

    Gestern war Mountainbike nicht drin – Rheuma lässt grüßen.
    Manchmal meldet es sich immer dann, wenn die Psyche etwas instabiler ist.
    Hallo psychosomatisch. 🙃
    Heute geht’s besser.

    🛏️ Zimmerdrama, Abbruchgedanken & der Weg in die Ruhe

    Dann ging alles drunter und drüber:

    Meine Zimmerkollegin bekam ein Einzelzimmer.
    Eine andere wollte (so der Stand der letzten Wochen) unbedingt bei mir einziehen.

    Ich habe sofort gemerkt:
    Das will ich nicht.
    Nicht wegen ihr als Mensch, sondern wegen der Kombi: nächtliche Essensroutinen, viel Belehrung, wenig Ruhe — und wir sind zusammen im Kletterkurs.
    Ich wollte das Miteinander dort nicht gefährden.

    Also habe ich geschrieben:
    „Lass uns später noch mal sprechen.“
    Ich wollte keinen Streit, aber auch nicht meine Bedürfnisse übergehen. Ganz neu für mich: ich gehe in die Konfrontation. In den Konflikt statt wegzulaufen.

    Doch dann die Nachricht:
    Montag kommt direkt jemand Neues in mein Zimmer.
    Ich war fertig.
    Meine Laune im Keller.
    Der Gedanke:
    Wann bekomme ICH endlich ein Einzelzimmer?
    hat mich innerlich komplett getriggert.

    Das grelle Licht der Sternchen-Lichterkette meiner Zimmerkollegin tat sein Übriges. Ich war überreizt, überfordert, emotional im Overload.

    Ich habe mir Bedarf geholt. 
Sonst wäre ich explodiert oder einfach zusammengebrochen.

    Ich habe mit der Leitung gesprochen, alles erklärt, meine Überforderung offengelegt.
    Meine Gedanken drehten sich im Kreis: Soll ich abbrechen?
    Wechsel in eine andere Klinik?
    Diagnosesicherung und früher auf die DBT-Station?
    Nach Berlin zurück?
    Kann ich das noch aushalten?
    Was, wenn ich einmal Heimfahre – komme ich überhaupt wieder zurück?
    (Wahrscheinlich nicht.)

    Ich hatte Angst um meine Sachen.
    Null Rückzug.
    Ständige Anspannung.
    Echtzeit-Stress in der Nacht.
    Kein sicherer Raum.
    Kein „Jenny“-Raum.

    Mein Nervensystem war eine Alarmanlage. Und dann – die Lösung:

    Ich darf in den Container ziehen.
    Ein Einzelzimmer.
    Ruhe. Ein Rückzugsort.

    Meine Zimmerkollegin musste sogar früher umziehen, damit ich durchschnaufen kann.

    Ich hatte ein schlechtes Gewissen, dachte sofort:
    „Jetzt werde ich gehasst.“ (was teilweise auch noch immer so ist.)
    Aber gleichzeitig:
    Ich brauche diese Ruhe.
    Und wer das eine will, muss das andere eben aushalten.

    Sonntag 11 Uhr:
    Zimmer sauber, alles gepackt, ich bereit.
    Am Montag dann der Umzug.

    Wie kriege ich das alles wieder nach Berlin? 🤣 HERMES machts möglich!

    Jetzt bin ich 4 Tage im Einzelzimmer – und was soll ich sagen?

    Meine Laune ist stabiler.
    Ich schlafe besser.
    Ich mache jeden Morgen mein Yoga.
    Ich kann wieder lesen (endlich!).
    Ich kann ohne Kopfhörer eine Serie schauen.
    Ich gehe duschen und aufs Klo, wann ich will.
    Ich habe Raum.

    Jetzt kann Heilung wirklich starten. Und ich seitdem ohne Bedarfsmedikation – ein großartiger Erfolg! Ich kann mich jetzt wieder allein regulieren, auch ohne Gras!

    🍷 Reiner Wein & große Erleichterung

    Ein ganz großer Schritt:
    Ich habe meinem angenommen Dad „reinen Wein“ eingeschenkt. Alles.

    Der Brief hatte am Ende vier Seiten – und ich hatte sogar zu wenig Porto.
    Er musste draufzahlen, um die Wahrheit zu bekommen. (Was für eine Metapher. 😄)

    Seine Antwort?

    „Ich war auch mal jung und habe Scheiße gebaut. Ich stehe hinter dir und unterstütze dich.“

    Ich bin so dankbar .
    So erleichtert.
    So berührt.

    Das Versteckspiel ist vorbei.
    Er weiß alles.
    Und er bleibt. ❤️

    🫶🏻🫶🏻🫶🏻

    📚 Neue Gewohnheiten – neues Leben?

    Mit dem Einzelzimmer entsteht Raum für Neues.
    Und Suchtverlagerung ist hier immer wieder Thema — meine gerade sehr gesunde neue Sucht: Lesen.

    Ich will folgende Routinen etablieren:

    1. Früh aufwachen (passiert von allein: 5–6 Uhr)
    2. Gedanken abends aufschreiben: Ziele, Dankbarkeit, Negatives abladen
    3. 30 Minuten Fähigkeiten üben: Englisch, digitales Schreiben, Chakren-Lehre, evtl. Online-Marketing
    4. 1 Stunde Sport täglich: Yoga, Spaziergänge, abends Bauch-Workout
    5. 10 Minuten Stille: ohne Musik, ohne Ablenkung
(nach 4 Minuten driftet mein Kopf aber gerne weg)
    6. Mind. 30 Minuten Natur: meistens wird’s eher eine Stunde
    7. Mind. 15 Seiten lesen: läuft! Und auch jetzt schon mehr als vorgenommen.
    8. Wöchentliche Ziel-Überprüfung

    Ich nehme mir viel vor.
    Ich habe auch viel vor.
    Es ist eine lange Reise in ein besseres Leben.

    Hier könnte es deshalb etwas stiller werden –
    ich will der Heilung meine volle Aufmerksamkeit schenken.

    🎄 Advent & ein kleines Geschenk fürs Herz

    Unsere Therapeut*innen haben uns einen Adventskalender geschenkt. Und von jemandem aus der Gruppe habe ich etwas bekommen, das zu mir passt, so seine Aussage.
    Ich den Tränen nah. Klein, herzlich, liebevoll.
    Eins dieser Geschenke, bei denen man merkt:
    Jemand sieht dich.

    Fine-Apple it‘s fine. You‘re fine. Everthing‘s fine.

    Und noch jemand aus der Ferne sieht mich: ein selbstgebastelter Adventskalender, mit Botschaften und Süßes, wobei ich Selbstgebackenes hier nicht verzehren darf (wird mir erst gar nicht ausgehändigt, das darf ich Ende März in Empfang nehmen). Ich bin sehr happy! Jeden Tag eine Freude. Gleich hole ich mir Tütchen Nr. 4 – und ich bin sehr gespannt, was auf mich wartet ❤️ HERZLICHEN DANK an dieser Stelle, ich weiß, dass du diesen Blog verfolgst und sobald ich diesen veröffentliche, eine Benachrichtigung auf deinem Handy erscheint ☺️ Fühl dich gedrückt! Ich freue mich sehr darüber!

    🌙 Fazit der vergangenen Tage

    Tage voller:

    Rausschmisse.

    Höhenangst.

    Flummi-Modus.

    Rheuma.

    Zimmerdrama.

    Abbruchgedanken.

    Lösungen.

    Einzelzimmer.

    Erleichterung.

    Zielen.

    Neuer Routinen.

    Offenheit.

    Reinem Wein.

    Und Hoffnung.

    Ich merke:
    Ich komme wieder näher zu mir.
    Langsam.
    Aber echt.

    Und das ist alles, was zählt. 💚

    Und last but not least: 

    Die Diagnosesicherung ist abgeschlossen. Bei mir wurde eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typ festgestellt, verbunden mit zwanghaften Anteilen und einer depressiven Symptomatik.
    Das wirkt im ersten Moment natürlich – ich sag’s ehrlich – erst einmal schwer. Gleichzeitig bringt es aber auch etwas unglaublich Wertvolles mit sich: Klarheit.
    Ich verstehe mich selbst ein Stück besser, sehe meine Muster deutlicher und weiß jetzt genauer, woran ich arbeiten kann. Es fühlt sich an wie ein Anfang – kein Stempel. Und das gibt mir Ruhe.

    Over and out – bis bald! ❤️

    Habe ich in unserer Tischlerei gewerkelt ❤

  • Montagmorgen. 5:45 Uhr.

    Ich wache auf – aber nicht richtig. Eher so daneben.

    Dissoziiert. Wie eine Statistin im eigenen Leben.

    Also mache ich das, was mich auffängt:

    • Kaffee.
    • Schuhe.
    • Staumauer.

    Kalter Wind, Regen, leere Wege, nur mein Atem, meine Schritte und dieses Gefühl von: Wenn schon Chaos im Kopf, dann wenigstens Bewegung im Körper.

    Danach noch 30 Minuten Yoga – Powerstart bis zur Therapie.

    Gruppentherapie & mein Thema mit „Raum einnehmen“
    In der Gruppentherapie soll ich „mehr Raum einnehmen“. Und ehrlich? Ich tue mich schwer damit.

    Meine innere Anspannung ist oft extrem hoch.

    Meine Gedanken dabei: Andere haben wichtigere Themen. Ich will mich nicht vordrängen. Ich stehe nicht gern im Mittelpunkt.

    Aber: In der Frauengruppe habe ich mich eingebracht, aus dem Nähkästchen geplaudert.  Eine Teilnehmerin hatte ähnliche Themen wie ich – und ich konnte ihr helfen. Mit meinen Erfahrungen, meinen Worten.

    Das hat sich gut angefühlt. Und es zeigt mir: Ich bin schon mitten im Prozess. Nicht am Anfang.

    Kunst, Komplimente & Kopfkino

    Der vergangene Dienstag startet mit Kunsttherapie. Uns wurde eine Geschichte vorgelesen, wir sollten sie interpretieren und dazu malen – Geschichte hören. Interpretieren. Malen.

    Ich habe viel positives Feedback für mein Bild bekommen – und gemerkt, wie schwer mir Komplimente immer noch fallen.

    Ein Teil von mir fühlt sich dabei direkt unwohl, fast misstrauisch. Auch das ist Arbeit. An mir.

    Sport fiel an dem Tag aus, also bin ich die Schuhmacher-Runde alleine gegangen – mit Musik auf den Ohren und dem Kopf ein bisschen freier, Gedanken etwas leiser. 

    Nebenbei noch Abstecher zu den Pflegekräften: Friseur-Tipps, Frauenarzt-Empfehlung, meine Zyste muss kontrolliert werden.

    Und dann diese Info zum Medikament, das den Stoffwechsel verlangsamen kann… Aha. Also daher der Dauerhunger.

    Phase 2 – Freiheit mit Busfahrplan

    Ich bin nun offiziell in Phase 2. Ich darf in die Stadt fahren. 🫶🏻 alleine und nicht nur in Begleitung ins Krankenhaus 😆

    Mit einem meiner M’s ging’s los – wir müssen 20 min zur Bushaltestelle laufen, so kommen wir in die Stadt. Um in  die nächstgrößere Stadt zu gelangen, müssen wir umsteigen. 

    • Takko
    • Ernstings Family
    • DM
    • Buchladen
    • HIT und Norma

    Und zum Abschluss: ein Balkan-Restaurant. Die Zigeuner-Platte war kein Essen – das war ein Ereignis. Fleisch-Koma-Fressen in Perfektion. 😂 Mein Herz war satt. Und mein Magen auch. 

    An einem anderen Tag waren wir zu dritt unterwegs: M : J : M: Döner essen – der für mich, als Berlinerin, eher eine Gyros-Tasche war. Aber trotzdem lecker. Und der Ausflug tat mega gut!

    Zimmerleben & Therapiearbeit
    Das Leben im Mehrbettzimmer ist herausfordernd – vor allem mit einem Nervensystem, das gerade auf Hochsensibilität trainiert ist.

    In der Einzeltherapie ging es um mein Thema Privatsphäre, Abgrenzung und Raum.

    Wir sind durch meine Biografie gegangen, meine Bezugspersonen, meine Muster, alte Prägungen. Ich durfte mich in meiner Kindheit nie mitteilen, und wenn doch, war ich der Auslöser oder auch die Verantwortliche und mein Wort und Bedürfnisse wurden kleingemacht. 

    In der Gruppentherapie habe ich dieses Thema dann später eingebracht. Die Emotionen waren stark. Sehr. Ich musste kurz raus, Luft schnappen, mich regulieren. Aber es gehört dazu. Alles darf da sein.

    Derweil habe ich auch ein Zimmer-Meeting einberufen (nachdem meine Therapeutin mir eine Deadline gesetzt hat) und habe angesprochen, was mich stört – und ich bin mega stolz auf mich!

    🧩 Meine wichtigste Erkenntnis
    Ich kann die Reaktionen anderer Menschen nicht kontrollieren. Aber ich kann lernen, wie ich selbst damit umgehe. Danke an meine treue Hilde ❤ 

    Und manchmal bedeutet Heilung auch, sich Dinge erstmal nicht zuzumuten, sondern sich zu schützen – ruhig, bewusst und ohne Drama.

    Selbstschutz ist kein Rückschritt. Selbstschutz ist Therapiearbeit.

    ohne Bedarfsmedikation & mit Höhenangst
    Ein ganzer Tag ohne Bedarfsmedikation. Nicht mal zur Nacht.

    Und ich war beim Kletterkurs, der war erstmal nur theoretisch – diese Woche geht’s in die Kletterhalle. Ich habe Höhenangst. Aber ich stelle mich dieser Angst und mache mit. Und das zählt.

    Am nächsten Tag: Mein Kopf wie eine Autobahn ohne Tempolimit. Gedankenrasen deluxe.

    In der Arbeitstherapie zwei kleine Unfälle – Splitter, Daumen an der Schleifmaschine. (Alles noch dran – keine Sorge.)

    Mein Learning: Ohne Bedarfsmedikation bin ich wie ein Duracell-Hase auf Espresso. Aber eins meiner Ziele ist es, hier ohne Medikamente rauszugehen. Also dranbleiben!

    Wochenende – Homies, Herr der Ringe & Zitronenkuchen
    Wochenend-Modus:  Herr der Ringe zu Ende geschaut. Zitronenkuchen gebacken. Gechillt. Gelacht. Danke M&M – tage hier ohne Euch sind schwer aushaltbar 🥹😂

    Ich merke:  An manchen Tagen zieht mich die Stimmung anderer stärker runter als an anderen. Das ist okay. Das darf sein.  Ich lerne, damit umzugehen, ohne mich selbst zu verlieren. Ohne mich komplett abzuschotten, wenn meine Homies nicht um mich sind.

    Und jetzt… dieser morgen: 
    Jetzt sitze ich hier. Startklar für den Tag.  Mountainbike Tour gerade abgeschlossen. Ausgepowert. Ein bisschen schwer im Herzen. Ein bisschen melancholisch. Leicht depressiv verstimmt.

    Aber ich bin da. Ich bin da geblieben. Und das allein ist heute genug. 🌿

  • Ich wache weinerlich auf. Manchmal auch gefühlt „high“.

    Meine Träume sind so intensiv, dass ich mich morgens fühle, als hätte ich eine Nachtschicht in meinem Unterbewusstsein geschoben.

    Erholt sieht definitiv anders aus – diese Nächte können richtig kräftezehrend sein.

    Reminder to myself!

    🎨 Wenn Therapie ausfällt, entsteht trotzdem Kunst

    Kunst- und Arbeitstherapie fielen an einem Tag dieser Woche aus – nicht wegen meines Fußes, sondern weil die Therapeut*innen in einer geschlossenen Klinik Möbel einsammeln wollten, ehemals gleiches Angebot wie hier.
    Wir hatten also spontan frei und sind ins Kunstatelier ausgewichen – eigenständiges Malen, „Pummeleinhorn“-Hörbuch und viel Lachen.
    Mein Yogi-Bäumchen ist dabei entstanden – kleine Kunst, große Wirkung.

    Der Fuß wird besser: Treppen sind noch unangenehm, aber definitiv auf dem Weg der Besserung.
    Zwischendurch brauchte ich Krücken, aber ich bin trotzdem zur Staumauer gelaufen.
    Frische Luft bleibt einfach das beste Antidepressivum. Und mittlerweile geht’s sogar wieder ohne Krücken- wuhuuu ☺️

    🌙 Neue Schlafroutine

    Ich habe eine neue Abendroutine etabliert:

    • Tee kochen
    • letzte Zigarette
    • Schlafmedikamente holen
    • Gedanken sortieren:
      Was hat mich heute beschäftigt?
      Was will ich loslassen?
      Worauf bin ich stolz?
      Wofür bin ich dankbar?
    • Atemübungen 
    • Schlafhypnose oder Meditation 

    Die ersten Nächte damit waren richtig gut, erholsam! Wenn mich nicht das helle Licht des Lichtschlauches meiner Zimmerkollegin blendet. 

    Erinnert mich etwas an die Berliner Clubszene 😂 so will man hier nachts nicht wach werden 😉

    🩺 Oberarzt-Visite & ein Nervensystem auf Entspannungskurs

    Oberarztvisite mit zwei Therapeut*innen, eine Praktikantin und dem Oberarzt – kleiner Kreis halt, haha 😂
    „Wie geht’s Ihnen? Und wie geht’s Ihnen HIER?“
    Und ja: Mein überlastetes Nervensystem hat sich etwas beruhigt. Ich tue aber auch ehrlich viel dafür. Und vllt liegt es auch an meinen neuen Homies, die mich immer zum lachen bringen können. 

    🍰 Kuchen als Therapie

    Meine Zimmerkollegin und ich haben inzwischen drei Kuchen gebacken:
    zwei zum Abschied, eine Torte zum Geburtstag.
    Eine entspannte, süße Abwechslung – und ich erinnere mich wieder daran, wie gern ich früher gebacken habe.
    (Ob ich letztes Jahr wirklich eine Rafaello-Torte hatte? Keine Ahnung. Totaler Erinnerungsausfall. 😅)

    Morgenroutine & der Versuch, Raum einzunehmen

    Morgens will ich eigentlich erstmal mein eigenes Ding machen:
    Kaffee, Zigarette, Schlaf auswerten, ankommen.

    Klappt aber nicht immer, weil manche hier den Tag schon öffnen, bevor ich überhaupt das Herz geöffnet habe. Ich lerne gerade, mir mehr Raum zu nehmen – ohne schlechtes Gewissen.

    Menschen ohne Gespür – und warum ich Abstand braucheNegativität – mein Kryptonit!

    Was mich diese Woche sehr beschäftigt:

    Manche Menschen hier haben einfach null Gespür für andere.
    – Hygiene? Schwierig.
    – Rücksicht? Fehlanzeige.
    – Gespräche? Einseitig.
    – Interesse? Nope.
    – Negativität? Dauerfeuer.

    Ich bin gern für Menschen da, wirklich.
    Aber gerade kann ich diese permanente Ladung Problembeschallung nicht tragen.
    Manche wollen dich dauerhaft in ihre Themen reinziehen, ständig Werke präsentieren, Aufmerksamkeit einfordern, aber niemals fragen:
    „Und wie geht’s dir?“

    Ich ziehe Grenzen.
    Und mache einen Bogen – so gut das hier eben möglich ist.

    Haha 😂 made my day!

    📚 Mini-Flucht in die Bibliothek

    Lesen im Zimmer? Keine Chance.
    Zu laut, zu wuselig.
    Also ab in die Bibliothek.
    Erich Fromm ist schwere Kost, aber irgendwie genau mein Tempo gerade.

    🧘 Yoga – in der Gruppe, aber trotzdem allein

    Yoga stand an – offiziell Gruppentherapie, inoffiziell: „Frauenfreie Zone“.
    Ich war die einzige Frau und durfte wegen meines Fußes sowieso nicht mitmachen.

    Also hab ich meinen eigenen Flow gemacht:
    30 Minuten sanftes Yoga, 30 Minuten Shaktimatte.
    Selbstfürsorge deluxe.

    🛠️ Vollversammlung & kleine Reparatur-Wunder

    Störmeldungen, Vorstellungen, Updates.
    Meine Schranktür? Die stand original NEBEN dem Schrank.
    Jetzt wurde sie endlich angebracht – und ich kann meinen Teil wieder schließen.
    Es sind die kleinen Dinge. 🤣

    🌌 Planetarium Bochum – Tiny Human, Big Universe

    Unsere Phase-1-Fahrt ging ins Planetarium.
    Die Show „Funkelnde Sternenwelt & der unendliche Kosmos“ hat mich richtig berührt.

    Da sitzt man als kleines Menschlein unter all diesen Sternen und merkt, wie riesig das Universum ist – und wie winzig die eigenen Dramen im Vergleich.
    Ein bisschen ehrfürchtig, ein bisschen sentimental, sehr schön.

    😴 Sleep-Plot-Twist

    Eigentlich bekomme ich täglich drei Dosen Schlafmedikation.
    Doch an einer Nacht habe ich aus Versehen keine Tablette bekommen, weil die Ausgabe falsch dokumentiert wurde.

    Und dann das:

    ✔ länger geschlafen
    ✔ weniger wach
    ✔ viel Tiefschlaf
    ✔ richtig viel REM
    ✔ komplett ohne Medis durchgeschlafen

    Mein Körper fängt an, selbst zu regulieren.
    Die Schlafzyklen werden natürlicher und runder.
    Heilung. Echt und spürbar. WOW! 🥹

    👯 M&M – meine neuen Herzensmenschen

    Es gibt zwei Menschen hier, die ich M&M nenne – und die mir richtig ans Herz gewachsen sind.
    Es fühlt sich an wie damals in der Ausbildung: zwei beste Freunde, zwei sichere Hafen.

    Und ja:
    Furz- und Rülpswettbewerb bei „Herr der Ringe“ inklusive.
    (Grüße an @Hilde – wir haben Konkurrenz. 😄)

    🚶 Spaziergang als emotionaler Reset

    Nach einem intensiven Gespräch mit meinem Schwesterherz bin ich später noch mit einem der M’s spazieren gegangen.
    Frische Luft, ein bisschen Abstand, ein klarerer Kopf.
    Hat gut getan.

    🌙 Und jetzt?

    Der Abend endet etwas depressiv verstimmt…
    aber mit dem Wissen, dass ich heute viel für mich getan habe.
    Ein Schritt nach dem anderen – und manchmal ist auch das genug.

    🌿 Diese Woche war viel.
    Intensive Träume.
    Aha-Momente.
    Selbstfürsorge zwischen Shaktimatte & Schuhmacher-Runde.
    Kunst ohne Therapie.
    Planetariumstränen unter einem riesigen Universum.
    Neue Menschen.
    Zu viel Negativität.
    Wunderschöne Verbundenheit.
    Grenzen, die ich gerade lerne zu ziehen.
    Und ein Schlaf, der besser wurde – ganz ohne Medikamente.

    Ich merke:
    Mein Körper reguliert.
    Mein Kopf wird klarer.
    Und ich selbst – rücke wieder näher an mich heran.

    💚 Heilung ist kein Sprint. Es ist ein stilles, stetiges Weitergehen.

    Fühlt euch herzlichst umarmt, eure hildetastische Jenny.

  • Ich komme endlich richtig aus mir heraus – und bin zum ersten Mal seit Langem ehrlich zu mir selbst.
    Kein Schönreden, kein Wegducken.
    Ich merke, dass sich meine Themen wie ein roter Faden durch mein Leben ziehen – mal lauter, mal leiser, aber immer da.
    Und viel zu oft habe ich meine eigenen Grenzen überschritten, bis es wehgetan und mich aus der Bahn geworfen hat.

    🧠 Erste Therapiesitzung & ehrliches Feedback

    In der ersten Therapiestunde war ich offener, als ich gedacht hätte.
    Die Psychologin meinte, sie habe selten einen so differenziert und ausführlich ausgefüllten Fragebogen gesehen.
    Ich nenne es lieber: mein inneres Chaos in Tabellenform.

    Das tat gut – aber es hat auch etwas ausgelöst.
    Ich bin erschöpft davon, mich so tief zu durchleuchten, aber gleichzeitig dankbar, dass endlich jemand hinschaut – und nicht wegsieht, wenn’s ungemütlich wird.
    Und noch dankbarer bin ich, dass ich dabei weder verurteilt noch bewertet werde.

    Ein riesengroßes Dankeschön geht an meine große Schwester ❤️
    Sie hat mir geholfen, mich an vieles zu erinnern, was ich längst verdrängt hatte.
    Ohne sie hätte ich die Bögen gar nicht so ehrlich ausfüllen können.
    Ich bin unendlich dankbar, dich zu haben, Schwesterherz. Und frage mich ganz oft: was ich ohne dich tun würde, hätte ich dann den Mut gehabt, hier zu sein? 🥲 Ich glaube nicht!

    Jetzt folgt Diagnostik pur:
    Fragebögen über Gefühle, Gedanken, Verhalten, über Trigger, Stress, Nikotin – über alles.
    Es scheint in Richtung Borderline-Struktur zu gehen – wie geahnt.
    Ich protokolliere meine Spannungen, bewerte sie, lerne sie einzuordnen.
    Ich bin gespannt, was dabei rauskommt – und gleichzeitig macht’s mir Angst.

    🪞 Spiegel von außen & innere Wahrheit

    Von außen heißt es: „Sie wirken sehr motiviert, Sie bringen sich super ein.“ ich bekomme viel Lob, auch Komplimente.
    Innen drin kämpfe ich – mit Anspannung, Druck und dem Gefühl, nie genug Ruhe zu finden.
    Ich bekomme jetzt ein neues Beruhigungsmittel – 3×40 mg Pipamperon, um auch nachts etwas runterzufahren.

    Ich gebe gerade alles, um nicht zusammenzubrechen:
    Putzen, Gewichtsdecke, Yoga, Meditation auf der Shakti-Matte, frische Luft, Spaziergänge, Schreiben, die Lieblingsmenschen hören.
    Ich versuche, mich zu regulieren – mal klappt’s, mal nicht.

    Was mich stresst?
    Ganz klar: so viele Menschen. Keine Privatsphäre. Kein Rückzugsort.
    Für jemanden wie mich ist das die größte Herausforderung überhaupt – zumal ich zuletzt allein gewohnt habe, die Tür hinter mir schließen konnte und einfach meine Ruhe hatte.

    🎨 Therapie, Bewegung & kleine Lichtblicke

    Kunsttherapie war heftig.
    Mein Bild heißt „Ohnmacht“ – genau das, was in mir tobt: Anspannung, Chaos, Kontrollverlust.

    In der Arbeitstherapie bastle ich in der Tischlerei – was genau, bleibt noch geheim.
    (Spoiler: Es wird ein Geschenk für meine Hilde 💚.) Ideen für weitere Projekte sind herzlich willkommen 😇

    Beim Fitnesstest habe ich mich selbst überrascht:
    2 Minuten Plank, 1,75 km in 12 Minuten und aus dem Stand mit gestreckten Beinen auf den Boden gekommen.
    Mein Körper hat mitgezogen – bis er nicht mehr konnte.

    Ein Highlight: Ein Überraschungspaket 💌 mit viel Liebe und (sehr dankbar!) Tabak. Danke für das Balsam für die Seele! Das tut gut und in die Tasse passt genügend Kaffee um mich morgens wach zu machen. #happyGirl!


    Ich bin noch in Phase 1, aber am 18. 11. startet Phase 2 – dann darf ich endlich mal in die Stadt. Haha Spoiler: ich habe schon das Krankenhaus besucht und das in Phase 1.

    Shopping ist jetzt schon meine kleine Suchtverlagerung:
    Lärmschutzkopfhörer, Gewichtsdecke, Kopfkissen und Bettwäsche – weil guter Schlaf einfach Gold wert ist. Außerdem Beautykram wie Fön, anti-spliss Gedöns, Duschgel, Haarwäsche, Rasierer, usw. usw. usw.. Halt alles was i-wie glücklich macht.

    🍕 Wenn Gefühle durch den Magen gehen

    Einmal pro Woche dürfen wir bestellen – sonst ist’s tabu.
    Und ja, ich hab Pizza, Pommes und Cola & Fanta geordert.
    Nicht, weil ich Hunger hatte, sondern weil ich einfach Dampf ablassen musste.
    Essen als Ventil. Nicht ideal, aber auch einer meiner Wege, mich zu beruhigen.
    Danke, liebe Hilde, dass du diesen Anblick und die Geräuschkulisse beim Call tapfer ertragen hast. 😅💚

    Essen im Bett 🤣 sonst tabu bei meinem Putztick 😂

    ⚡ Wenn’s zu viel wird – und der Körper die Reißleine zieht

    Der Tag war eh schon auf Kante genäht – ich war gereizt, müde und einfach drüber.
    Dann diese Situation mit einem Mitpatienten, der mich völlig triggert. (Was genau passiert ist, erspare ich euch lieber.)
    Ich blieb ruhig, sagte aber klar: „Ich brauch hier keinen Stress, ich hab genug mit mir selbst zu tun.“

    Kurz darauf: dreckiges Geschirr, Thunfischdose und Schokoladenreste auf meinem Platz – obwohl ich gar nichts gegessen hatte, weil ich Essen gar nicht dabei war, weil Pizza & Pommes bestellt.
    Ich schwöre: manche Menschen brauchen keine Laktose, um intolerant zu sein. 🙃

    Die Panik kam mit voller Wucht – Herzrasen, Zittern, Tränen.
    Ich konnte kaum noch atmen.
    Dann Frustessen deluxe, um den Druck loszuwerden.

    Kurz danach war ich so wacklig auf den Beinen, dass ich die Treppe runtersegelte.
    In dem Moment öffnet sich die Tür vom Teamraum – ich suchte die Nachtschicht eigentlich nur für mein Schlafmedikament auf.
    Ich lieg da, halb am Boden, halb genervt, halb schockiert – und denke nur: Passt irgendwie ins Bild.

    Ergebnis: Krankenhausfahrt am nächsten morgen! Highlight: Kaffee, Börek, Apfelsaft und ein köstliches Brötchen, in bester Gesellschaft: M. meiner Bezugsperson hier – wir verstehen uns super und haben richtig viele Lacher zusammen und gehen gern gemeinsam spazieren und einer Praktikantin der Klinik, die auch ganz viel Humor im Gepäck hat. Weniger Schön: geschwollener Knöchel, Verdacht auf Bänderriss. Aber: Bruch ausgeschlossen.
    Mein Körper sagt ganz klar: Stopp – und ich versuche gerade, endlich zuzuhören. Wobei mir das Bein hochlegen und ausruhen überhaupt nicht liegt, määhhhh.

    💭 Fazit

    Zwischen Fragebögen, Kunst, Chaos, Pizza und Pflastern lerne ich, was es heißt, ehrlich mit mir zu sein.
    Ich falle – wortwörtlich und emotional – und stehe wieder auf.
    Mit zitternden Beinen, aber offenem Herzen.

    Es gibt Tage, da bin ich einfach nur müde.
    Melancholisch. Leer.
    Aber vielleicht ist genau das der Anfang von Heilung –
    nicht immer stark zu tun, sondern ehrlich zu sein. 🌧️

    Heilung ist kein gerader Weg.
    Manchmal tut sie weh.
    Aber sie bringt mich mir selbst Stück für Stück näher. 🌿

    Eure hildetastische Jenny, fühlt Euch ganz dolle gedrückt. Meine Lieblingsmenschen fehlen mir immer mehr, ich wäre bereit für Besuch 🥲 (aber auch dieser muss abgesegnet werden von meiner Therapeutin und gerade bin ich dafür noch zu labil). Bis bald! ❤

  • 🌲 Ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht

    Yeah – ich bin am Ziel angekommen!
    Nach sechs Tagen auf der Akutstation bin ich endlich in der Reha-Einrichtung und versuche langsam anzukommen.
    Und was soll ich sagen: Mitten im Wald. Keine Autos, keine Stadtgeräusche – nur Vogelgezwitscher, Tannenduft und ganz viel Natur. 🌿

    Ich wurde direkt vom Klinikleiter persönlich abgeholt, zusammen mit einem weiteren Rehabilitanden, den ich schon von der Akutstation kannte.
    Das war irgendwie beruhigend – ein bekanntes Gesicht auf dem Weg ins Unbekannte.
    Kaum angekommen, ging’s dann auch gleich los: Gepäckkontrolle.
    Alles wurde durchgeschaut, auch der Koffer, den ich vorab schon vorgeschickt hatte.
    Ein bisschen komisch, so durchsucht zu werden – aber ich verstehe, warum es nötig ist. Sicherheit geht hier vor.

    Hier soll’s jetzt also ans Eingemachte gehen – an meine Themen, meine Baustellen, mein Leben.
    Kein leichtes Brot, aber ich bin guter Dinge.
    Und irgendwie fühlt sich das hier zum ersten Mal seit langem nach richtigem Anfang an.

    📚 Rückblick & Realität

    Am Wochenende nehme ich mir meinen großen Rückblick vor – 22 Seiten: Ich und mein Leben.
    Schon der Gedanke daran schnürt mir etwas die Kehle zu.
    So viel auf Papier zu sehen, was lange in mir gearbeitet hat … das ist nicht ohne.
    Aber vielleicht ist genau das der Sinn: endlich hinsehen, statt weiter davonlaufen.

    Hier ein kleiner Einblick 👇

    Struktur, Regeln & Routine

    Hier läuft alles nach Plan – und zwar wortwörtlich.
    Frühstück, Mittag- und Abendessen zu festen Zeiten.
    Anwesenheit ist Pflicht, selbst wenn man keinen Bissen runterkriegt.
    Und bevor die Essenszeit offiziell endet, darf niemand den Speisesaal verlassen – klingt streng, fühlt sich aber erstaunlich gut an. Struktur gibt Halt. Und ich esse endlich wieder regelmäßig und vernünftig! 

    Was allerdings keiner erwähnt hat: Es ist unheimlich laut! 🙉
    Hier bin sogar ich überreizt – und das will was heißen.
    Spoiler: Suchtverlagerung incoming. Ich shoppe. 😅
    Neue Lärmschutz-Kopfhörer von Loop wurden bereits geordert – ebenso eine Gewichtsdecke, Kopfkissen und neue Bettwäsche.
    Weil erholsamer Schlaf einfach Gold wert ist (und mein persönliches Luxusgut Nummer eins). 💤🛏️

    Handy? Tabu während Therapieeinheiten.
    Kopfhörer? Nur auf dem Zimmer oder außerhalb des Geländes erlaubt – „sonst hört man die Durchsagen nicht“.
    Und glaubt mir, diese Ansagen haben Supermarkt-Vibes:

    „Frau E., bitte zur Medikamentenausgabe!“

    Ich schwöre, mir fehlt nur noch der Einkaufswagen. 🛒

    Rauchen ist nur an den gekennzeichneten Plätzen erlaubt (unter einem Schleppdach – sehr charmant) oder vor dem Kunst-Atelier.
    Pakete & Post dürfen nur unter Aufsicht geöffnet werden.
    Intimbeziehungen oder sexuelle Kontakte? Streng verboten.
    Verstoß = Rausschmiss.
    Und Drogenscreenings? Jederzeit. Unter Aufsicht. Willkommen Realität, Teil 2.

    🧩 Ankommen im neuen Alltag

    Ich bin seit Dienstag hier – heute ist Freitag.
    Die Aufnahme war überraschend herzlich.
    Meine Zimmerkollegin ist gleichzeitig meine Patin – wir verstehen uns richtig gut.
    Wir sind in Gruppe 2, aktuell sechs Leute, betreut von zwei Psychologinnen.
    Die Einrichtung ist groß: 33 Rehabilitand*innen, plus gefühlt doppelt so viele Mitarbeitende.
    Bakterien und Viren inklusive.
    Mich hat’s direkt erwischt – Erkältung, also mimimi-Hilde unterwegs. 😅
    Immerhin kam ich an, nachdem der Norovirus hier durch war.

    🍽️ Küchendienst & kleine Pflichten

    Dienste gibt’s natürlich auch – bisher kenne ich nur den Küchendienst.
    Morgens&Abends Brötchen aufbacken, Käse- & Wurstplatten anrichten, Gemüse schnippeln, Tische eindecken.
    Nach dem Essen: abräumen, spülen, Küche wienern.
    Klingt banal – ist aber fast meditativ.

    Ich gehe außerdem viel spazieren – 90 Minuten darf ich aktuell raus, Phase 1. (90 Minuten am Stück, ich könnte rein theoretisch 6x a 90 Minuten spazieren gehen, die Berge sind hier aber schon eine Anstrengung 😅)
    Ab Woche vier startet dann Phase 2 mit erweiterten Ausgängen (mehr dazu im nächsten Post).
    Meine Apple Watch freut sich schon – laut ihr habe ich einen neuen Cardio-Trend. 🏃‍♀️💪 18km zu Fuß an einem Tag – das soll mir erstmal einer nachmachen! 😅 Leudeeee, ich komme sportlich zurück.

    Maybe….

    🎨 Therapie, Arbeit & Mutproben

    Der Tagesplan ist gut gefüllt: Gruppentherapie, Einzelgespräche, Arbeitstherapie (in einer kleinen Tischlerei – ich liebe den Holzgeruch!) und Kunsttherapie.
    Dazu Vollversammlungen – das heißt: jeder Neuankömmling stellt sich einmal vor, Abgänge kommen hier auch zu Wort.
    Und ja … das war mein persönlicher Endgegner.
    Ich hasse es, vor vielen Leuten zu sprechen.
    Aber: Ich hab’s gemacht! 🙌
    Hab erzählt, wer ich bin, warum ich hier bin und was meine Ziele sind.

    Bissel #proudofme<3

    🎯 Meine Ziele für die Reha

    (So ehrlich und konkret habe ich das vor der versammelten Mannschaft nicht formuliert – dafür hier für euch.)

    Kurzfristig:
    • Ankommen, Vertrauen aufbauen, psychisch stabilisieren.
    • Einen geregelten Tagesrhythmus finden.
    • Strategien entwickeln, um mit Stress, Reizüberflutung & Triggern umzugehen.
    • Körper und Geist wieder in Balance bringen.

    Mittelfristig:
    • Meine Auslöser (Trigger) verstehen und Alternativen zum alten Konsummuster finden.
    • Grenzen setzen und Privatsphäre wahren – ohne in Rückzug zu verfallen.
    • Emotionen zulassen und aushalten, statt sie zu betäuben.
    • Meinen Selbstwert aufbauen, Schritt für Schritt.
    • Wieder Freude empfinden – ehrlich, nicht chemisch.

    Langfristig:
    • Einen stabilen, suchtfreien Alltag führen.
    • Routinen entwickeln, die mich tragen.
    • Perspektiven schaffen – beruflich, privat, emotional.
    • Lernen, stolz auf mich zu sein.
    • Ein Leben führen, das sich leicht anfühlt – weil ich es bewusst lebe.

    Und last but not least: mein Englisch verbessern!

    *Stand jetzt! Vielleicht entwickelt sich das ein oder andere Ziel noch mit der Zeit. 

    🌙 Zwischen Bäumen & neuen Wegen

    Hier draußen, mitten im Wald, ist alles anders still.
    Keine Klingel, keine ständige Hektik – nur ich, mein Atem und dieser Wald, der alles aufnimmt, was ich loslasse.
    Ich weiß, der Weg wird nicht leicht.
    Aber ich bin angekommen.
    Und das ist schon ein verdammt guter Anfang. 🌲💚

    📆 Ich bin gespannt, was mich morgen erwartet.
    Morgen haben wir einen Gruppenausflug – wuhuu 😄
    Wir fahren bowlen! 🎳

    Was mir bisher aufgefallen ist, jetzt wo ich die Tage clean verbringe:
    1️⃣ Ich lese wieder gern! Und es bleibt auch was hängen – sogar bei harter Kost von Erich Fromm.
    2️⃣ Ich lerne meinen Körper neu kennen – z. B. mein nervöses Augenzucken. Ist mir früher nie aufgefallen.
    3️⃣ Ich habe so viel Energie! So motiviert war ich schon lange nicht mehr – körperlich wie psychisch.

    Over & out, ihr Lieblingsmenschen, bleibt gesund und munter ❤

    PS: ihr fehlt mir schon etwas! Und Berlin i-wie auch 🙂

  • 🌤️ High auf der Entzugsstation – Spoiler: keine Drogen, sondern mentale Krise und pure Freude

    Montagmorgen.

    Sechs Tage Detox – sechs Tage in der Psychiatrie.

    Der Kaffee schmeckt bitter, die Luft ist schwer, und die Stimmung irgendwo zwischen genervt, überfordert und still.

    Ich spüre, wie in mir etwas kippt.

    Ich will hier raus.

    Privatsphäre wird hier großgeschrieben – also theoretisch.

    In der Praxis heißt das: Türen gehen ohne Klopfen auf, Leute kommen rein, Sachen verschwinden, Gerüchte entstehen, selbst beim duschen werden abgeschlossene Türen geöffnet. 

    Es ist ein bisschen wie WG-Leben auf Speed – nur ohne den Spaß.

    Ich merke: Ich brauche Abstand.

    Morgens, bei der Medikamentenausgabe.

    Ich frage vorsichtig:

    „Wissen Sie, wann es endlich weitergeht Richtung Reha?“ „Ich würde gern mit der Ärztin sprechen“

    Die Pflegekraft schaut in den Plan und sagt knapp:

    „Die Ärztin ist gerade erst aus dem Urlaub zurück, ich glaube das geht heute nicht, reden Sie bitte mit dem Sozialdienst.“

    Ich kann nichts sagen.

    Nur noch nicken.

    Dann drehe ich mich um und verlasse den Raum – weinend.

    Tränen, einfach so.

    Heiß, lautlos, befreiend und schmerzhaft zugleich.

    Alle sprechen mich an, fragen was los ist, wollen trösten – aber ich will einfach nur meine Ruhe.

    Kein „Wird schon wieder“, kein „Kopf hoch“.

    Ich will niemanden sehen.

    Ich gehe in mein Zimmer, setze mich aufs Bett und lasse es einfach laufen.

    Zum ersten Mal seit Tagen weine ich richtig.

    Alles in mir schreit: Ich bin hier falsch.

    🚴‍♀️ Sporttherapie – Fahrradfahren

    Ich fahre mit.

    Weil Bewegung vielleicht hilft, wenn Worte gerade nicht gehen.

    Frische Luft, Sonne im Gesicht – und für einen Moment fühlt es sich leichter an.

    Aber im Kopf bleibt der Gedanke: Ich muss hier raus.

    Zurück auf Station.

    Ich ziehe die Jacke aus, atme tief durch – und gehe direkt zum Sozialdienst.

    Wenn was passieren soll, dann jetzt. Und von allein passiert hier nichts, ich muss mich kümmern!

    Ich erkläre ihm ruhig, aber mit Tränen in der Stimme: Dass ich mich hier fehl am Platz fühle. Dass mich das Umfeld mehr stresst als stabilisiert.

    Dass ich nicht aufgeben will – nur weitergehen.

    Er hört zu.

    Wirklich.

    „Ich checke die Kapazitäten in der Reha“, sagt er. „Geben Sie mir eine Stunde.“

    Ich nicke.

    Setze mich in den Aufenthaltsraum ans Fenster, schaue in den grauen Himmel.

    Alles fühlt sich still an.

    Hoffnung, ganz leise.

    🕐 Eine Stunde später.

    Er kommt zurück.

    „Ich hab telefoniert – es gibt einen Platz. Sie dürfen morgen gehen!“

    Ich kann’s kaum glauben.

    Mein Herz springt, ich könnte schreien vor Freude.

    Endlich. Weiter.

    Doch kaum fünf Minuten später steht er wieder vor mir.

    „Frau E., es gibt ein Problem. Laut Akte hängen Sie noch im Distra-Schema.“

    Mir rutscht das Herz in die Hose.

    „Aber ich habe nicht eine dieser Tabletten genommen!“ Ich habe keine Entzugserscheinungen und wollte nie einer dieser Tabletten zu mir nehmen, weil ich sie nicht brauche.  

    Er nickt, seufzt.

    „Ich kläre das mit der Ärztin. Noch ist nichts entschieden.“

    Die nächsten 20 Minuten fühlen sich an wie eine Ewigkeit.

    Ich laufe auf und ab, rede mir innerlich gut zu – und dann kommt er wieder.

    „Alles gut. Ich hab mit der Ärztin gesprochen – Sie dürfen gehen.“

    Ich atme auf.

    Ich darf wirklich gehen. 🎉

    🎶 Walk of Joy

    Ich drehe noch eine letzte Runde mit Ole-Olé-René – zu Lidl, Aldi und sogar ins Garten- und Hobbycenter.

    Ich brauche eine zusätzliche Tasche (weil ich die Pumpe für meine Vakuumbeutel natürlich zuhause vergessen habe – logistisches Genie lässt grüßen).

    Wir laufen, lachen, reden.

    Und irgendwo zwischen Einkaufswagen, Herbstluft und Plastikblumentöpfen merke ich: Ich bin high.

    Nicht von Drogen.

    Sondern von Freiheit.

    Von Erleichterung.

    Von mir selbst.

    📍 Fazit:

    Manchmal fühlt sich „gehen dürfen“ an wie fliegen.

    Und vielleicht ist das genau der Moment, in dem Heilung beginnt – wenn man merkt, dass man wieder Richtung Leben läuft.

    Ich bin gespannt, was mich morgen erwartet.

    Zwischen 9 und 10 Uhr soll’s losgehen.

    Update folgt, sobald ich wieder mehr zu erzählen habe. 🙃

    Bleibt gesund und munter ihr lieben da draußen 🫶🏻

    *FYI: Distra-Schema – was ist das eigentlich? Ein Schema zur Ablenkung/Distanzierung von Suchtdruck oder Cravings bei Menschen in einer Entzugs- oder Rehabilitationsstation. Solche Schemata werden oft in der Verhaltenstherapie oder Suchttherapie eingesetzt. Man bekommt also 2 Kapseln um ruhig gestellt zu werden, diese können alle 2 Stunden verabreicht werden, wenn man an Entzugserscheinungen leidet.

    
    
  • 📣 Zwischen Klingel, Käseplatten und kleinen Katastrophen: meine ersten Tage auf Station 3.

    Spoiler: Ich bin nicht nur angekommen – ich wachse. (Und schlafe endlich mal wieder regelmäßig durch.) 😴🫶🏻

    🩺 Klingel, Kontrolle & Käseplatten – die ersten Tage auf Station

    Es ist Sonntag, der 26. Oktober.

    Seit dem 22.10. hänge ich hier – Akutstation, aka Entgiftungsstation.

    Fünf Tage sind vergangen, also höchste Zeit, mal wieder von mir lesen zu lassen und euch einen kleinen Einblick in meine aktuelle Welt zu geben.

    🚉 Anreise & Aufnahme

    Uff. #ServicewüsteDeutschland live erlebt:

    Der Aufzug am Bahnhof war kaputt, also durfte ich meinen Koffer tapfer die Treppe hinunterschleppen – Unterleibsschmerzen inklusive.

    Ich hab mir dann ein Uber gerufen, das mich zur Klinik brachte.

    14 Uhr war mein Aufnahmetermin, ich war natürlich zu früh.

    Warten am Eingang. Die Minuten kamen mir ewig vor – Nervosität, ein bisschen Angst, weil ich nicht wusste, was mich erwartet.

    Dann kam sie: eine blonde Pflegerin mit tätowierten Augenbrauen. Strenger Blick, aber Herz am richtigen Fleck.

    🧾 Der bürokratische Stripteas

    Ab auf Station 3 – hier starten die ersten Schritte Richtung Detox.

    Dann ging’s los: Fragen zum Konsumverhalten, Körper-Check, Drogenkontrolle (inklusive ausziehen bis auf Unterwäsche), Urinprobe, Blutdruck, Fieber.

    Und natürlich: Datenschutzgedöns. Willkommen im Bürokratiestaat Deutschland – ohne Unterschrift läuft hier gar nichts.

    Danach zum Arzt.

    So gründlich wurde ich in meinem Leben noch nie untersucht – von Kopf bis Fuß.

    Dann zurück auf Station. Gepäckkontrolle.

    Alle Feuerzeuge, Medikamente und mein Glätteisen wurden einkassiert, der Rest durfte bleiben.

    Im Willkommensschreiben stand: „Nur ungeöffnete und eingeschweißte Tabakwaren.“

    Ich hatte angebrochenen Tabak dabei – hat niemanden interessiert. Willkommen Realität.

    Foto- und Videoaufnahmen sind verboten.

    Im Erdgeschoss: Aufenthaltsräume, Küche, Gruppenraum, TV-Zimmer (Stühle hart wie das Leben), Raucherbereich mit Tischtennisplatte.

    Oben die Zimmer – 3-Bett-Zimmer, insgesamt Platz für 15 Patient*innen.

    Ich bin auf Station 3, der kleinsten Station. Und ganz ehrlich: gut so.

    Selbst hier mit 15 Leuten ist’s manchmal wie im Kindergarten mit Reizüberflutung. Oder auch Irrenanstalt – aber wir sind schließlich  auch in einer Psychiatrie.

    Struktur, Klingel & Käseplatten

    Die Klingel geht hier mehrmals täglich – quasi unser Soundtrack des Tages:

    Aufstehen, Essen, Therapie, Medikamente, wieder von vorne.

    Gegen 18 Uhr klingelt’s zum Abendessen, danach gibt’s die Abendrunde – jede*r erzählt, wie der Tag war und wie es einem geht.

    Ich habe mich kurz vorgestellt. Freundlich, ehrlich, müde, aber erleichtert.

    Um 21:45 Uhr folgt die Nachtmedikation: nur Schlafmittel.

    Den Rest (Antidepressivum, Magnesium, Vitamine) bekomme ich tagsüber.

    Und siehe da – acht Stunden Schlaf am Stück. Gefühlt zum ersten Mal seit Ewigkeiten. (Haha wobei ich in Berlin auch meine 12 Stunden durch schlafe nach einem langen Wochenende 🤣)

    Hier bekomme ich übrigens eine deutlich höhere Dosis als zu Hause: 2 Tabletten à 25 mg – also 50 mg statt meiner gewohnten 10 mg.

    Wenn’s hier zu laut oder zu viel wird, hilft das ganz gut dabei, einfach „durchzuschlafen“ oder sich über den Tag etwas auszuklinken😅

    🌄 Tag 2 – Guten Morgen, Feueralarm

    7:15 Uhr: Die Klingel. Mein Hirn: „Feueralarm?“

    War’s nicht. Nur Frühstück.

    Dann Morgenrunde: Dienste werden verteilt.

    Ich bin beim Gruppenraumdienst gelandet – Tische & Stühle abwischen, fegen, fertig. (Eig hätte ich mich entspannen können, die ersten 3 Tage muss man nichts mitmachen aber ich bin natürlich hoch motiviert und so habe ich zutun und die Zeit vergeht etwas schneller) 

    Andere richten Käse- und Wurstplatten an, wieder andere wischen den Fernsehraum.

    Mittags wird das Essen geliefert, der Küchendienst verteilt – alles mit Handschuhen, Schürze, Kopfbedeckung. Hygiene deluxe.

    Leider fallen an Tag 2 alle Therapien und Beschäftigungsangebote aus – Krankheit & Urlaub.

    Der Tag zieht sich.

    Wir spielen Tischtennis, ich bekomme ein EKG, lese, male (okay: male aus), mache Yoga, telefoniere.

    Langsam kehrt Ruhe ein.

    📅 Unser Wochenplan – Ordnung muss sein

    Ich hab euch unseren offiziellen Wochenplan mit Hilfe von ChatGPT in Tabellemform erstellt.

    Er hängt an fast jeder Wand und ist ungefähr so bunt wie die Menschen hier:

    Fazit: Struktur gibt Halt.

    Und auch wenn’s manchmal nervt, dieses Klingeln, macht den Tag planbar – und mich ruhiger.

    🌙 Die Tage danach

    Tag 3: Lautes Wecken durch die Bezugspflegerin („Guten Morgen! Frühstück gleich vorbei!“) – Feldwebel ähnlich. Die Klingel habe ich gar nicht gehört, so tief habe ich noch geschlafen. Also Frühstück, Morgenstunde und der Tag geht los:

    Erste Gruppensitzung mit 2 Psychologen: erst offene Gesprächsrunde und im Anschluss sollte jeder eine Karte wählen, die uns anspricht oder etwas in uns auslöst. Meine war „Shiny Happy People“. Passt, oder?

    Dann Sporttherapie im Schwimmbad – und was soll ich sagen? 30 Minuten im Wasser und zurück in die Klinik.

    Aber ich hab dort schon den Sporttherapeuten aus der Reha getroffen – Bundestrainer im Schwimmen! 🏊 wow

    Er bietet Klettern, Yoga, Biken, Bogenschießen an – ich freu mich drauf!

    Tag 4: Nicht mein Tag. Noch viel im Kopf vom Vortag.

    Ich merke, wie mich manche Menschen hier extrem triggern – vor allem, wenn Grenzen übertreten werden.

    Ein Typ, der ständig ungefragt ins Zimmer kommt, jemand, der cholerisch wird, wenn Frauen in der Nähe sind …

    Solche Situationen bringen mich innerlich zum Kochen, weil sie genau das ankratzen, was ich gerade loslassen will: das Gefühl, mich ständig verteidigen zu müssen.

    Also tief durchatmen, rausgehen, Abstand gewinnen.

    Ich war spazieren, hab mir knackige Weintrauben und Batterien fürs Nachtlicht geholt – es sind die kleinen Dinge, die wieder Ruhe bringen. 🫶🏻

    Tag 5 (heute): Aggro-Hilde war kurz da – klare Ansage zur Privatsphäre im Zimmer.

    Ich werde aggressiv wenn’s mir zu viel wird. Zu laut, zu nah, zu viel Gemeinschaft auf engem Raum und ich nicht flüchten kann.

    Drei Frauen, eine Tür, null Rückzugsort – das kann schon mal krachen. Aber dieses Miteinander hier – so roh, ehrlich und unverstellt – ist das, was trägt.

    Wir lachen, rauchen, teilen Kippen, Kekse und manchmal auch Tränen.

    Das hier ist kein Wellnessurlaub – aber es ist echt.

    Wochenende bedeutet: selbst kochen, selbst backen. Heute: Waffeln.

    Später: Spaziergang, Yoga mit meiner Zimmerkollegin.

    Kleine Rituale, große Wirkung.

    🧘‍♀️ Zwischen Ruhe, Routinen & Rauchpausen

    Hier, zwischen Blutdruck messen, Klingel und Käseplatten, passiert gar nicht so viel – und genau das ist irgendwie schön.

    Der Körper darf runterkommen, der Kopf darf Pause machen.

    Es fühlt sich seltsam friedlich an – fast so, als hätte jemand die Pause-Taste gedrückt.

    Und ich merke: Das ist kein Stillstand. Das ist der Anfang vom Weitergehen.

    Da bleibt auch ausreichend Zeit für Beauty 😍

    📱 PS: Ich schreibe das hier auf meinem Handy – auf dem guten alten Mäusekino –

    weil mein Laptop schön sicher im zugeriegelten Koffer bleibt.

    Man weiß ja nie. 😉 Filme werden hier übrigens auch auf dem Mäusekino geguckt 🤣 wobei ich aktuell mehr lese 🥰

    In diesem Sinne, fühlt euch gegrüßt!

    Updates folgen ❤ Bleibt gesund und munter meine Lieblingsmenschen ❤

    Eure hildetastische Jenny

  • Ich, ein Koffer, ein leicht verkohlter Finger und 300 km/h Richtung Neuanfang.

    Der Tag begann – wie soll ich sagen – heißblütig.

    Genauer gesagt: mit frisch gekochtem Kaffee, der anscheinend beschlossen hatte, heute ebenfalls zum Drama beizutragen.

    Ergebnis: Mein Finger dampft mehr als die Lokomotive.

    Hier meine Brandblase zu sehen.

    Mein Unterleib meldet sich auch noch zu Wort (Gruß an die 6,5 cm große Zyste, die Montag diagnostiziert wurde – sie hat offenbar beschlossen, mitzureisen).

    So sitze ich gerade im ICE auf dem Weg nach Köln, im Geruch einer Heather-Mischung, die sich mit Furzaroma zu einer Art Eau de ICE-Realität vereint hat.

    Aber hey – der Zug rollt.

    Und ich mit.

    Mit einem seltsam ruhigen Gefühl (vielleicht, weil ich endlich losgefahren bin).

    In Richtung Detox. Richtung Neuanfang. Richtung Ich mach das jetzt einfach.

    Dienstag – der Tag vor der Abfahrt.

    Mein zweiter Koffer wurde von Hermes abgeholt – der Fahrer so emotional wie eine Wand.

    Ich war nervös, fast euphorisch, aufgeregt wie ein kleines Kind.

    Hätte ihm am liebsten gesagt: „Hey, das ist kein normaler Koffer. Das ist Hoffnung. Zwanzig Kilo schwer.“ Aber er wollte einfach nur meine Unterschrift.

    Na gut. Euphorie bleibt wohl Privatsache.

    Kein „Gute Reise“, kein „Alles Gute“ – nur ein Scannerpiep. Nüchtern und echt.

    Ich habe die Wohnung geputzt und sauber hinterlassen (bis auf das Geschirr von heute Morgen ;)), als würde Sauberkeit Mut machen.

    Das Bett blieb unbezogen – vielleicht ein stiller Beweis, dass ich noch zurückkehren will. 😉

    Mein Schwesterherz hat mir kurz vor Abfahrt noch diesen kleinen, ehrlichen Stups gegeben: „Mach’s richtig, nicht perfekt.“ Recht hat sie! Also das Bett… na ja.

    Sagen wir so: Ich habe behauptet, es sei bezogen – dem ist aber nicht so.

    Aber frische Bettwäsche ist im zweitürigen Kleiderschrank zu finden.

    MarciBoy, du Held.
    Ein riesiges Dankeschön an dich!

    Eine Kiste Bier im Kühlschrank, eine zweite in der Küche.

    Paula: Auch du kommst nicht zu kurz. Die Mate ist gesichert.

    Und ja – für Notfälle (oder emotionale Tiefpunkte nach Mitternacht): Dino Nuggets im Gefrierfach.

    Ich weiß das wirklich zu schätzen. 🫶🏻 Diese ganzen kleinen Handgriffe, diese Fürsorge, dieses „Mach du jetzt dein Ding, wir halten hier den Laden am Laufen“ – das ist Liebe in Reinform!

    Ich mag diesen Gedanken:

    Das Leben atmet weiter, auch wenn ich kurz anhalte. Und zu den feuchten Augen, liegt plötzlich ein Lächeln hier im ICE (trotz Furzgeruch) in der Luft.

    Weil ich fahre.

    Weil ich losfahre.

    Weil ich, trotz allem, angekommen bin – zumindest ein Stück bei mir selbst. Und ganz bald auch in Köln und spätestens um 14 Uhr in Bergisch Gladbach beim CheckIn!

    Ich bin unterwegs. Ohne vernebelter Birne.

    In Richtung Detox.

    In Richtung Ich krieg das hin.

    Ein bisschen Chaos im Gepäck, aber Herz und Humor am richtigen Platz.

    Updates folgen ❤ Bleibt gesund und munter meine Lieblingsmenschen ❤

    Eure hildetastische Jenny